Studenten weggedrängt!: Juden-Hasser besetzen Hörsaal in Berliner Uni

Am Zugang zum Hörsaal wurden Banner angebracht. Nicht die erste Judenhass-Aktion an der Freien Universität in Berlin

Am Zugang zum Hörsaal wurden Banner angebracht. Nicht die erste Judenhass-Aktion an der Freien Universität in Berlin

Foto: Privat
Von: Stefan Peter und Maren Wittge

Die Vorfälle von Israel-Hass an der Freien Universität in Berlin reißen nicht ab.

Berlin – Am Donnerstag gab es an der traditionsreichen Hochschule eine Versammlung mit dem Titel „Free Palestine“ – jüdische Studenten und Israel-Unterstützer wurden der Zugang verwehrt!

Vor dem Hörsaal 1a der sogenannten Rostlaube der FU (Habelschwerdter Allee) standen Donnerstagmittag Ordner in neongelben Warnwesten, teilweise mit Palästinensertuch um den Hals.

Sie „bewachten“ den Zugang zum Saal, ließen niemand hinein, der ihnen als Jude oder Unterstützer Israels bekannt ist. Es soll laut Augenzeugenberichten zu Handgreiflichkeiten gekommen sein.

Die Ordner ließen niemanden in den Hörsaal, der ihnen als Jude oder Unterstützer Israels bekannt ist

Die Ordner ließen niemanden in den Hörsaal, der ihnen als Jude oder Unterstützer Israels bekannt ist

Foto: Privat

IIm Hörsaal versammelten sich etwa 70 Studenten. An der Wand Transparente mit der Aufschrift „Stoppt den Genozid“, Israel wurde als „mordender Apartheid-Staat“ bezeichnet. Per Projektor wurde die Losung „Free Palestine from German Guilt“ (dt.: Befreit Palästina von der deutschen Schuld) auf eine Leinwand geworfen.

Als einer der Versammlungsleiter im Saal einen Studenten jüdischen Glaubens entdeckte, der sich in den vergangenen Wochen bereits mehrfach gegen Antisemitismus und Israel-Hass an der FU engagierte, wurde der als „ungebetener Gast“ bezeichnet und vom Publikum ausgebuht.

Banner an der Wand des Hörsaals

Banner an der Wand des Hörsaals

Foto: Privat

Vor Beginn der Hass-Aktion waren Studenten mit einem Megafon durch das Uni-Foyer gezogen, riefen „Freiheit für Palästina und eine offene Meinungsfreiheit“. Über dem Eingang des Hörsaals prangte ein Transparent mit der Losung „Yallah Yallah Occupy“.

Am Mittag rückte am Mittag mit etwa 20 Polizisten an. Nach Angaben der Behörde gerieten 25 pro-palästinensische und 10 pro-israelische Studenten in Streit. Es wurden zwei Anzeigen wegen Körperverletzung gestellt.

Bereits seit Wochen gibt es an der FU immer wieder Vorfälle und Aktionen mit Antisemitismus-Bezug und Israel-Hass. Mehrere Studenten jüdischen Glaubens haben mittlerweile Angst, die Hochschule zu besuchen.

Klare Worte von Hochschul-Experte Adrian Grasse (48, CDU): „Es ist unerträglich, wie die Freie Universität von Israel-Hassern missbraucht wird“, so der Abgeordnete zu BILD. „Der erneute Vorfall ist zutiefst beschämend und muss Konsequenzen haben!“

Alexander Freier-Winterwerb (37), Sprecher für Jugendpolitik der SPD-Fraktion: „Die Aktion ist auf das Schärfste zu verurteilen. Ich erwarte, dass das passiert, was wir auch in der Schule tun würden: Die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen. Von der Uni-Leitung erwarte ich eine klare Haltung und keine Relativierung von Antisemitismus und Israel-Hass wie etwa in Harvard.“

Demo eskaliertJuden-Hasser verletzen Kinder mit Kugelbombe

Quelle: BILD

Auf BILD-Anfrage hieß es am Nachmittag von der FU-Pressestelle: „Die Freie Universität ist nicht Veranstalterin der Aktion; sie hat diese nicht genehmigt und dafür auch keine Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt.“ Man sehe Besetzungen nicht als geeignetes Mittel des Protests. „Universitäre Räumlichkeiten sollen für Lehre und Forschung genutzt werden.“

Gegen 17.30 Uhr wurde der Hörsaal dann geräumt. In dem Raum befanden sich laut Polizei etwa 60 Personen aus beiden Lagern, allerdings mehrheitlich pro-palästinensische Unterstützer. Die Besetzer hätten den Hörsaal bis 16 Uhr selbstständig räumen müssen. Da das nicht passiert war, hat der Hausrechtsinhaber Strafantrag wegen Hausfriedensbruch gestellt. Die Polizei griff ein. Dabei waren rund 100 Beamte im Einsatz.

Seit etwa 18 Uhr ist der Hörsaal geräumt und wurde verschlossen. Danach fand eine Spontan-Kundgebung von etwa 30 Personen vor der Uni statt.

BILD Kaufberater: Hier gibt es die besten Produkte im Test!